Friedrich Hölderlin
(1770-1843)
Empedokles
- Das Leben suchst du, suchst, und es
quillt und glänzt
- Ein göttlich Feuer tief aus der
Erde dir,
- Und du in schauderndem
Verlangen
- Wirfst dich hinab, in des Aetna
Flammen.
-
- So schmelzt' im Weine Perlen der
Übermuth
- Der Königin; und mochte sie doch!
hättst du
- Nur deinen Reichtum nicht, o
Dichter
- Hin in den gährenden Kelch
geopfert!
-
- Doch heilig bist du mir, wie der Erde
Macht,
- Die dich hinwegnahm, kühner
Getödteter!
- Und folgen möcht' ich in die
Tiefe,
- Hielte die Liebe mich nicht, dem
Helden.
-