SIEB.10/CYBERSPLITTER/

Im Zuge einer durch Oliver Gassners Behauptung im Zusammenhang mit digitaler Literatur

> Mit nem Knochen kann ich auch nicht mobil telefonieren.

ausgelösten heftigen Diskussion in der http://lists.delos.de/mailman/listinfo/mailingliste schrieb

in<knochentrocken>go

du vielleicht nicht, aber grundsaetzlich ist das nicht 
auszuschliessen. die Zeiten werden immer barbarischer
und wie ich den Designermarkt einschaetze, liegt es
immerhin im Bereich er Moeglichkeiten, dass die
naechste oder uebernaechste Handygeneration nicht mehr
von einem urwuechsigen Hueftknochen zu unterscheiden ist.
         
Laut Kubrick (2002) war ein Knochen schlagkraeftiges Argument
um mit den Ausserirdische zu telefonieren. Weisst du
noch, wie der Knochen hochflog und als rechteckiges
Artefakt im Mond steckenblieb?                  
         
Angesichts der Mitteilungsmengenbegrenzung bei SMS
koennte man auch andersrum argumentieren. So ein hand
fester Hueftknochen kann bei entsprechender Verwendung 
durchaus zur Uebermittlung (Kommunikation) von Botschaften
dienen. und gerade durch die Mobilitaet von Uzer, 
Empfaenger _und_ Kommunikationsmittel sind knappe,
unmissverstaendliche Botschaften moeglich. 
Fehlgeschlagene verbindungen haben den Vorteil,
dass sie nicht abgerechnet werden, eine Wahlwiederholungstaste 
ist nicht notwendig, das Teil ist selbsterklaerend,
Benutzerfreundlich, ehlend lange Handbuecher ueberfluessig.
         
Bei weniger schlagenden Verbindungen kann der Aufbau auch 
ueber eine Bruecke von gespannten Beutefellen akkustisch
erfolgen. Und jetzt behaupte bloss nicht, dass das Getrommel
von dem Schlagzeuger bspw. von Sweet Smoke keine Botschaften
enthielt.
         
man kann mit nahezu allem kommunizieren.

ergänzte 8-}) w<vorkaelteknochenklappernd>s

also mit einem knochen fernzutoenen oder allgemeiner zu
kommunizieren seh ich durchaus moeglichkeiten:
die ersten floeten wurden vielleicht aus knochen gebastelt,
auch kann man damit auf hohlen baumstaemmen
recht passabel ferntrommeln - und wenn ich es wie
der gute indiana jones mache, und einen oberschenkelnochen
in einer hoehle finde, ihn mit einem laken umwickele
und dann in das vorbeifliessende oel tauche und
entzuende, langt es auch fuer licht und rauchzeichen.
ich kann mit knochen sicher auch recht passabel
werfen oder diese in botschaftlicher weise
an eine wand nageln (RG: nicht bloss dumas & co ;).
von dem herauspruegeln von gestaendnissen
red ich erst gar nicht - wenn knochen mobil
werden, dann sind sie erst richtig gut zur
kommunikation geeignet,

und wurde von Thorsten von Plotho-Kettner beweiskräftig unterstützt:

Es wurde nur "DER KNOCHEN" genannt. Eines davon liegt in meinem
Keller. Wer spricht da noch von Leichen?

Und der Astralleib "SEINES KNOCHENS" geistert lebendig bei mir unter all den anderen Cybersplittern!

Das Knochenhandy
oder
Digitale Literatur = hä??? ;-)

 

Der Titel entstammt dem Dialog Karina Bauers und Christopher Rays in der mailingliste@netzliteratur.de vom 11.1.2002:
Karina Bauer, im Moment brüte ich gerade über meiner Diplomarbeit in Wien. Thema: Digitale Literatur ;-).
Christopher Ray: Frage:
a) Digitale Literatur = Schreiben im Netz und auf Digit-Trägern?
b) Digitale Literatur = angenommene Sonderform, die ausschliesslich digital vorkommen kann/soll?
c) Digitale Literatur = Ort des Entstehens?
d) Digitale Literatur = hä??? ;-)

Abbildung entstanden unter Verwendung von
http://koti.mbnet.fi/tmry/Vappi/3200_i.jpg (03-01-12)

SIEB.10 @ 4711 e-zine für literatur

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