Menorca

gehört zu den Balearen und ist die zweitgrößte Insel dieser spanischen Inselgruppe. Die Hauptstadt ist Maò (Mahon). Menorca ist die zweitgrößte Insel der Balearen und liegt ca. 180 km vor Spaniens Küste. Die "kleine" Insel, wie die Römer sie im Gegensatz zum "großen" Mallorca nannten, ist in ihrem Inneren fast unberührt. Hier finden sich Reste einer interessanten und uralten Kultur. Andererseits gibt es um Menorca herum Strände und einsame Buchten auf rund 216 Kilometern.

Im 15.000 Einwohner zählenden Ciutadella de Menorca ist man stolz, daß diese Stadt von der maurischen Zeit bis ins 18. Jahrhundert Hauptstadt der Insel war. Der aristokratische Baustil und zahlreiche kleinere Paläste lassen die reiche Vergangenheit offensichtlich erscheinen. Die gesamte Stadt wurde vom spanischen Staat zum Kulturdenkmal erklärt, nicht zuletzt auch wegen der interessanten Bräuche. Am bekanntesten ist das Fest des San Juan, bei dem el Jaleo, ein mittelalterliche Reitspiel in uralten Trachten, abgehalten wird. Anders als Mahón ist Ciudadela eine typisch mediterrane Stadt, mit farbenprächtigen engen Gassen.

Die Insel hat eine Fläche von etwa 700 km2. Insgesamt ist die Insel waldreich und es wird Landwirtschaft betrieben. Der ursprüngliche Norden ist felsig und geprägt von schroffen, zerklüfteten, teilweise fjordartigen Küsten, der Süden wirkt sanfter, die Küste ist weniger zerklüftet, hat bessere Strände und deshalb mehr Tourismus, der die Haupteinnahmequelle der Inselbewohner darstellt.

Auf Menorcas höchstem Berg, dem Monte Toro (El Toro), befindet sich eine Kirche (Mare de Deu del Toro). Der Berg ist mit 357 Metern die höchste Erhebung in der für diese Inselgruppe typischen flachen Landschaft. Bei schönem Wetter kann man vom Gipfel beinahe die ganze Insel zu überblicken. Bei Ausflügen beachten Sie bitte, die Kirche nie ohne Schuhe und auf keinen Fall mit Badekleidung zu betreten.

Das Cap de Favaritx besitzt einen sehenswerten Leuchtturm. Er ist bei stürmischem Wetter ein lohnendes Ausflugsziel. Die Legende erzählt, daß die Winde von Menorca die Persönlichkeit der Menschen verändern können. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum jene, die einmal als Touristen hierherkamen, immer wieder zurückkehren ...

Geschichte

Die Spuren menschlicher Besiedlung kann man bis in die Altsteinzeit, d. h. bis 6000 Jahre v. Chr., zurück verfolgen. Wahrscheinlich gelangten die ersten neolithischen Siedler mit Booten von der französischen Mittelmeerküste auf die Balearen. Der älteste Hinweis auf die Existenz von Ackerbauern datiert aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Der älteste Kultbau ist die Naturhöhle, ihr folgt das Hypostylon. Ein etwa 1,5 m in den Boden eingetiefter Raum mit Seitenmauerwerk und Pilastern, in der Mitte kleine Säulen, deren Kapitelle die Deckenplatten tragen. Die jüngste eigenständige Kultbaueinheit der Insel ist die Taula, die eventuell ein überdimensionales Hypostylon darstellt.

1995 und 1997 wurden auf Menorca in den Höhlen von Es Càrritx und Es Mussol im Westen der Insel außergewöhnliche archäologische Entdeckungen gemacht. In Es Càrritx trafen die Speleologen auf eine intakte Kollektivbestattung aus der Spätbronzezeit. Die etwa 35.000 Menschenreste, 4.000 Keramikfragmente, 170 Metallobjekte, mehrere hundert Knochenknöpfe und Fayenceperlen befanden sich noch so, wie sie nach der letzten Bestattung um 820 vor Christus liegen geblieben waren. Etwa 90 Meter vom Eingang entfernt entdeckte man ein Versteck, in dem Holz-, Metall- und Keramikgegenstände lagen, unter denen eine Reihe von bisher unbekannten Holz- und Hornzylindern mit menschlichem, rot gefärbtem Haar Aufsehen erregte.

Für Touristen wichtig

Allen Inseln der Balearen gemeinsam ist das Klima mit rund 300 Sonnentagen im Jahr, ein reiches kulturelles Angebot sowie die Gastfreundschaft der Bewohner. Jede der Inseln, die sich untereinander in ihrem Ambiente durchaus stark unterscheiden, bietet aber weit mehr als die Möglichkeit, einen schönen Strandurlaub zu verbringen. Ähnlich wie Mallorca besitzt Menorca eine Vielzahl von Stränden und Badebuchten. Hinsichtlich der Beschaffenheit der Strände unterscheiden sich die der Nordküste (mehr dunkel und grobkörnig) und der Südküste (hell und feinsandig) recht deutlich. Da auf Menorca häufig ein starker Nordwind weht, sollte man als Badeurlauber eher die Südküste besuchen, während die Surfer an der Nordküste besser aufgehoben sind.

Wegen der späten Erschließung durch den Tourismus konnte Menorca sich vor der Zerstörung durch Siedlungen weitgehend bewahren. Im Jahre 1993 wurde die Insel zu einem Biosphärenreservat erklärt. Heute steht fast die Hälfte der Insel unter Landschafts- und Naturschutz. Viele unbebaute Strände und ursprüngliche Landschaften sind somit erhalten geblieben. Die Bauweise der Touristenunterkünfte ist im Vergleich zu den Touristenzentren der Nachbarinseln (Mallorca, Ibiza) großzügig und weniger klotzig. So kommen nach Menorca viele Natur- und Kulturbegeisterte, die Insel ist aber auch ein erklärtes Badeziel, besonders bei Familien mit kleinen Kindern.

Der Südwesten finden sich die einsamen, schönen Buchten und Strände ohne größere Ortschaften. Am südwestlichen Ende der Küste erreicht man eines der großen Touristenzentren Menorcas, das aus den fast ineinander übergehenden Orten Son Xoriguer und Cala n'Bosch besteht. Auch hier liegt der Strand mit guten Wassersportmöglichkeiten in kleinen, feinsandigen Buchten und fällt flach ins Meer ab.

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Siehe auch:


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